Museum Reinhard ErnstHelen Frankenthaler
Move and Make
Die Ausstellung Helen Frankenthaler. Move and Make lenkt zugleich den Blick auf die Bedeutung der Sammlung Reinhard Ernst.

Laufzeit: 16.3.2025 - 28.09.2025


Der Wiesbadener Unternehmer und Museumsgründer hat seit Mitte der 1980er Jahre eine aufsehenerregende Kollektion mit inzwischen rund 1000 Positionen abstrakter Kunst nach 1945 aufgebaut. Mit 50 Werken aus fünf Schaffensjahrzehnten nennt er die weltweit größte private Helen-Frankenthaler-Sammlung sein Eigen.

Helen Frankenthaler, Sea Level
Helen Frankenthaler, Sea Level (Detail),
1976 © Helen Frankenthaler Foundation, Inc./VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Helen Frankenthaler. Move and Make zeigt ausschließlich Werke aus der Sammlung Reinhard Ernst. Sie umspannen die Periode von 1950–1989, wobei der Schwerpunkt der Ausstellung auf Werken liegt, die in den 1970er Jahren entstanden sind. Selbstzeugnisse sind den Räumen leitmotivisch vorangestellt und geben Einblick in ihre unermüdliche Experimentierfreude. Zu feiern gibt es ein Wiedersehen mit großformatigen Leinwandarbeiten, wie sie seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr in Deutschland zu sehen waren. In hinreißenden Farbwelten offenbart sich Frankenthalers Erfindungsreichtum, ihre Hingabe an das Medium der Malerei und vor allem ihre Entschlossenheit, konventionelle Pfade der Kunst zu verlassen und Neuland zu betreten.

In der New Yorker Kunstszene der 1950er Jahre setzte sich die damals 23-Jährige mit ihrer Erfindung der Soak-Stain-Technik durch, bei der sie verdünnte Farbe in unbehandelte Leinwandbahnen einsickern ließ. Als eine der ersten Künstler:innen jener Zeit rollte sie die Leinwand auf dem Boden aus und verteilte die Farbe mit Schwämmen und Bürsten auf der Oberfläche – ein revolutionärer Move. Sie schuf Kompositionen, die das Verhältnis von Farbe, Form und Raum neu ausloteten. Frankenthalers Zeitgenossen Morris Louis und Kenneth Noland erkannten die Genialität dieses Einfalls und adaptierten ihn kurzerhand in ihren Werken, wofür sie von den Kunstkritiken jener Zeit gerühmt wurden. Mit unerschütterlichem Selbstbewusstsein, Mut und Innovationskraft gelang es Frankenthaler, eine beispiellose Karriere in der überwiegend von Männern bestimmten Kunstszene jener Zeit aufzubauen.

In der zeitgleich stattfindenden ersten Sammlungspräsentation Farbe ist alles! des Museums Reinhard Ernst haben Besucher:innen außerdem die seltene Gelegenheit, Frankenthalers Gemälde in unmittelbarer Nachbarschaft mit den Arbeiten ihres Lehrers Hans Hofman, ihres Ehemanns und Mentoren Robert Motherwell oder ihrer Künstlerfreund:innen zu sehen: Provincetown Harbor, ein frühes Aquarell, entstanden 1950 in der Malschule von Hans Hofmann, hängt unmittelbar neben einem Gemälde ihres Lehrers. Robert Motherwell, mit dem Helen Frankenthaler dreizehn Jahre verheiratet war, ist u.a. mit The Wedding in der Sammlungspräsentation vertreten, jenem rätselhaften Gemälde, das 1958, im Jahr ihrer Hochzeit, entstanden ist. Adolph Gottlieb, dessen Empfehlung Frankenthaler die Teilnahme an ihrer ersten Gruppenausstellung 1950 verdankte, ist in der Ausstellung Farbe ist alles! ebenso präsent wie Friedel Dzubas, mit dem sie lange Freundschaft pflegte, oder Lee Krasner, mit der sie sich für einige Monate ein Atelier teilte. So veranschaulicht die Sammlungspräsentation Frankenthalers wegweisende Rolle im Kontext ihrer Zeitgenoss:innen.

Helen Frankenthaler KatalogAusstellungskatalog
Helen Frankenthaler. Move and Make
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und englischer Sprache im Hirmer Verlag mit Beiträgen von Douglas Dreishpoon, Reinhard Ernst, Larissa Kikol, Oliver Kornhoff und Lea Schäfer.
Text: Deutsch/Englisch
160 Seiten, 75 Abbildungen in Farbe, 25 x 30,7 cm, gebunden
Hirmer Verlag, ISBN: 978-3-7774-4538-0
Ab März 2025 für 29,90 Euro im Museumsshop erhältlich.


Über die Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung
Die Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung wurde 2004 in Wiesbaden gegründet und fördert Werte im Sinne des Stifterpaares. Diese Werte spiegeln sich in Kunst und Kultur sowie an Orten des Zusammenlebens und des Lernens wider. Die Gründer der Stiftung wollen ihre Zuwendungen, ihr Engagement und ihre Netzwerke möglichst effektiv für die Gemeinschaft einsetzen. Diese Gedanken verwirklicht die Stiftung in ausschließlich eigenen Projekten. Beispiele sind das „Haus der Hoffnung“ im japanischen Natori, das für viele Kinder und alte Menschen nach der Tsunami-Katastrophe 2011 zur Begegnungsstätte wurde, und das Musikschulhaus in Eppstein. Unter den denkmalgeschützten Gebäuden zeigt u.a. der Walderdorffer Hof in Limburg an der Lahn, worauf es den Stiftern ankommt.

Museum Reinhard Ernst
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 12–18 Uhr
Mittwoch 12–21 Uhr
Montags geschlossen
Vormittags ist der Museumsbesuch ausschließlich Schulklassen vorbehalten. Der Eintritt ins Museumsfoyer ist für alle Besucher:innen frei.

Tickets können im Onlineshop vorbestellt werden.

Eintrittspreise:
Erwachsene 14 €
Ermäßigt 12 €
Jugendliche bis 18 Jahre erhalten freien Eintritt.

Öffnungszeiten Restaurant rue 1 by gollner’s
Dienstag bis Samstag 11–24 Uhr
Sonntag 11–18 Uhr
Montag Ruhetag

Zahlen, Daten und Fakten zum mre
Das Museum Reinhard Ernst (mre) eröffnete im Juni 2024 nach dreijähriger Planungs- und knapp fünfjähriger Bauzeit. Das Gebäude erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 9700 qm, die Ausstellungsfläche beträgt etwa 2500 qm. Die Baukosten für das markant-kubische Gebäude mit der leuchtend weißen Granitfassade belaufen sich auf mehr als 80 Millionen Euro. Trägerin des neuen Museums ist die gemeinnützige Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung in Wiesbaden.

Das mre zeigt die private Sammlung abstrakter Kunst des Unternehmers Reinhard Ernst neben Leihgaben aus aller Welt sowie wechselnde Sonderausstellungen.

Baubeginn: Ende 2019
Bauherrin: Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung
Trägerin: Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung
Direktor: Dr. Oliver Kornhoff
Planende Architekten: Fumihiko Maki, Maki and Associates, Tokio (Pritzker-Preis 1993)

Ausführende Architekten: schneider + schumacher, Frankfurt am Main
Kunstrichtung: ausschließlich abstrakte Kunst
Sammlungsschwerpunkte: Positionen aus Europa (Schwerpunkt Frankreich und Deutschland), USA und Japan
Umfang der Sammlung Reinhard Ernst: mehr als 960 Werke
Größtes Werk in der Eröffnungsausstellung: Formation Stream von Toshimitsu Imai mit einer Breite von über 20 Metern.
Schwerstes Werk: ca. 9000 kg

Weitere Räumlichkeiten:
Museumsgastronomie rue 1 by gollner‘s
Farblabor – Raum für Kunstvermittlung
Maki Forum – Auditorium für 250 Gäste, zur Anmietung

www.museum-reinhard-ernst.de


 

 

 

 

 

 
 




































































































































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