Klaus Zambiasi
Das Lächeln des Mondes
Der Roman "Il sorriso della luna", mit dem der Schriftsteller Klaus Zambiasi 2015 sein Debüt gab, ist jetzt in deutscher Übersetzung unter dem Titel "Das Lächeln des Mondes" erschienen.

Der Roman spielt in Kastelruth, einer kleinen Gemeinde am Fuße der Seiser Alm in der Provinz Bozen, zwischen den 1970er und den späten 1990er Jahren. Im April 1970 erschüttert eine Tragödie die Berggemeinde. Sie wird nur vage erwähnt, aber im letzten Kapitel taucht das Ereignis wie ein Karstfluss wieder auf. Zwischen dem Anfang und dem Ende des Romans steht die Geschichte des jungen Protagonisten Joe, die in der ersten Person erzählt wird.

Wie in einem Tagebuch notiert er die Gefühle, Gedanken, Ängste, Träume und Hoffnungen, die ihn auf seinem Lebensweg begleiten. Seine Kindheit verbringt er glücklich mit seiner Familie in den Bergen, zwischen Wiesen, Wäldern und Bächen, inmitten von Natur und guter Luft. Bis er eines Tages entdeckt, dass seine Eltern nicht seine leiblichen sind. Tatsächlich existiert in Bozen eine zweite Familie, die Anspruch auf ihn erhebt. Es ist die seines echten Vaters, der wieder geheiratet hat. Aber es gibt viele Fragen, die ihn bedrängen. Warum wurde er einer anderen Familie anvertraut? Wo ist seine leibliche Mutter? Die einzigen Fixpunkte in der Ungewissheit dieser Momente sind das geliebte Gesicht seiner Großmutter, zu der ihn eine besondere Beziehung verbindet, und das zyklische Lächeln des Mondes, dem er seine tiefsten Gedanken anvertrauen kann. Die schmerzhafte Trennung von der Familie, die Schwierigkeiten, sich in der neuen Umgebung einzuleben, und das anhaltende Rätsel um seine Herkunft werden dem Protagonisten von klein auf ein frühes Selbstbewusstsein und ein solides existenzielles Gleichgewicht vermitteln. Die Suche nach der Wahrheit erfolgt nicht systematisch, sondern im Vertrauen auf die unsichtbare Führung eines Schicksals, das Ereignisse, Begegnungen oder aufschlussreiche Details mit scheinbarer Zufälligkeit überzieht.

Die innere Zerrissenheit auf der Suche nach der Wahrheit über die eigene Herkunft bildet den roten Faden des Romans. Die Jahre vergehen wie im Flug. Mit raschen und wirkungsvollen Pinselstrichen skizziert der Autor Milieus und Atmosphären: die Hotelschule in Meran, die Arbeit im Lager, den Militärdienst, die ersten Jugendlieben. Diese Jahre werden durch den Nachhall von Fakten und Ereignissen, die ihn geprägt haben, heraufbeschworen, von Schlagern bis zu Kultfilmen, von Fernsehsendungen bis zu den beliebtesten Autos, bis hin zu den Fußballweltmeisterschaften. Mit einer "malerischen" Prosa und einem sensiblen Schreibstil, der in der Lage ist, die emotionalen Nuancen wiederzugeben, die zwischen den Seelenfalten des Protagonisten auftauchen, nimmt Zambiasi den Leser bis zur letzten Enthüllung an die Hand. Auf der letzten Seite knüpft ein nackter Zeitungsartikel an die Vorgeschichte an, beleuchtet rückblickend den gesamten Roman und macht dessen Bedeutung deutlich. Dieser lässt sich zusammenfassen als Aufforderung, nicht aufzugeben, an sich selbst, an das Leben und an die Menschen zu glauben. Trotz allem.

Autor
Klaus Zambiasi wurde in Castiglione delle Stiviere (Mantua) geboren, lebt und arbeitet aber in der Provinz Bozen. Er ist ein anerkannter Maler (das Titelbild des Buches zeigt ein Ölgemälde aus dem Jahr 2007) und arbeitete in der öffentlichen Verwaltung, bevor er nach Bratislava zog und sich im Bereich Tourismusimmobilien selbstständig machte. Hier, in der Hauptstadt der Slowakei, entstand "Das Lächeln des Mondes", inspiriert von einer wahren Begebenheit aus dem Leben. Der Autor erklärte in einem Interview, dass das Buch viel Autobiografisches enthalte.

Klaus Zambiasi
Das Lächeln des Mondes
Youcanprint Verlag
216 Seiten
Preis 16,90 €
ISBN: 9791221440539
ET 11.2022


Er ist sowohl online als auch in vielen Buchhandlungen in Südtirol und Italien erhältlich.
Die neue Fassung gesellt sich zu den Übersetzungen ins Slowakische ("Mesačný úsmev", 2017) und Englische ("The smile of the moon", 2018).

Weitere Informationen zum Autor und Künstler Klaus Zambiasi: https://www.klaus-zambiasi.com/